RICHTIG, Sirup!
Ja Ihr könnt ruhig rum moppern, das Moppern kenn ich schon von Herrn GB, zwar bei anderen Dingen, aber moppern ist moppern. Und wenn es dann um leckeres Eis geht für das ich den Sirup z. B. benutze, oder Sirup in Mineralwasser, oder im Sektchen, oder, oder, dann hat keiner seltsamerweise etwas zu moppern, dann essen und trinken alle mit.
Außerdem habe ich hier einen guten Namen zu vertreten, Klärchen Kompott alias Hildegard v. Bingen die heilige, the Queen of Sirup, also bitte, noch Fragen?
Damit ich Euch nicht zu sehr mit diesem Schlabberwasser auf die Nerven gehe, mache ich es heute kurz und schmerzlos. Allerdings möchte ich mir doch noch eine gewisse Großzügigkeit vorbehalten.
Großzügig wie ich bin, habe ich Euch heute gleich zwei Siruprezepte mitgebracht, da freut Ihr euch jetzt aber sicher alle wie Bolle.
Zwei bestimmte Sorten Sirup sind im Büdchen so oder so Pflicht, zum Ersten Holunderblüten- und zum Zweiten Waldmeistersirup. Die Holunderblüten stehen hier in voller Blüteknapp schon vor der Abblühte und der Waldmeister blüht auch schon in einem Eckchen, aber im anderen Eckchen treibt er noch und die ersten Triebe zur Blüte lassen noch etwas auf sich warten. Also wird der Holunderbusch geplündert und der Waldmeister im Eckchen gemäht.
Welche Gesundheitswerte jetzt die Holunderblüten oder der Waldmeister haben kann ich Euch leider nicht sagen, denn ich bin weder die Hl. Hildegard noch eine Enkelin von ihr. Das letztere ist wohl selbsterklärend und ach ja , hier wir sind hier nicht im Kloster, nicht im Saft und auch nicht im Sirupladen. Nööö, wir sind noch immer im Büdchen…
Holunderblüten pflücken, mindestens 30 Dolden, ach ja und nur bei Sonnenschein. Die Dolden gut ausschütteln und von allem Getier befreien. Nach Möglichkeit nicht waschen, sonst wäscht man den ganzen Blütenstaub ab. Die Dolden in eine große Schüssel geben und mit 3 Liter abgekochtem Wasser übergießen. Dieses Gemisch abgedeckt gut 2 Tage in der Sonne stehen lassen. Nach 2 Tagen die Blüten durch ein Tuch filtern und das Blütenwasser auffangen. Mit 2 kg Zucker und 20 g Zitronensäure mischen und aufkochen. Abschäumen und gute 45 bis 60 Minuten auf mittlerer Temperatur zu einem Sirup einkochen.
Heiß in Flaschen füllen und sofort verschließen.
Für den Waldmeistersirup ein dickes Bund Waldmeister (ca. 30g) entweder einfrieren und mindestens 3 Tage bis zum Verbrauch eingefroren lassen,
oder ein Bund Waldmeister gut 2 Tage welken lassen eh er Verwendung findet.
Ein Liter Wasser mit 750 g Zucker zu einem Sirup aufkochen und abkühlen lassen. Eine Zitrone gut waschen halbieren und in feine Scheiben schneiden. Den eingefrorenen oder angewelkten Waldmeister mit den Zitronenscheiben in eine Schüssel geben und mit dem Sirup übergießen. Im Kühlschrank abgedeckt gut 1 Woche ziehen lassen. Das Waldmeistergemisch durch ein Tuch filtern, den Sirup aufkochen und ggf. abschäumen.Wer ihn gerne richtig grün haben möchte sollte einige Tropfen grüne Lebensmittelfarbe in den Sirup mischen.
Dann aber auf jedem Fall heiß in Flaschen füllen und gut verschließen. Auf diesem Erfolg kann man aber auch sofort eine eiskalte Berliner Weiße trinken…