…ja wie nennt man es eigentlich, den Vorgang Nudeln selber
herzustellen? Heißt es jetzt tatsächlich nudeln? Irgendwie habe ich gerade ein
Vakuum im Kopf, selbst Tante Google findet keinen anderen Ausdruck.
Na auf jedem Fall war wieder Nudelbasteltag angesagt, aber diesmal gab
es keine Hauptspeise. Also es gab schon etwas Richtiges auf die Gabel, aber der
Hauptgang war nudelfrei.
Ich fabrizierte Nudeln fürs Dessert. Ich kann mir lebhaft vorstellen
wie Deine Augen jetzt immer größer werden, Du den Mund verziehst und skeptisch
schaust. Denn genauso schaute Herr GB.
Der Gatte der Büdchen-Chefin, der bekennende Dessertspezialist, ausgerechnet
er sollte Nudeln zum Nachtisch bekommen. Selbst die Bezeichnung Schokoladenravioli
konnte den Skeptiker in ihm nicht beruhigen. Ich sah ihm an was er dachte,
schob ihn aus der Küche und knetete Nudelteig mit Schokoladengeschmack. Ich
hatte auch so meine Bedenken, aber es war der erste Nudelteig den man auch im
rohen Zustand probieren konnte ohne einen, na du weißt schon, … diesen Reiz zu
bekommen. Er schmeckte tatsächlich. Kakao kam rein, aber nur der Gute, der
Echte. Da sollte man wirklich nicht sparen.
Erst fand ich es ja auch etwas fraglich, ob der Teig die gewohnte
Konsistenz bekommt, die ich von anderen Pastateigen her kannte, aber jetzt halt
Dich fest. Ich habe selten so einen
Nachdem der Nudelteig und ich wieder entspannt waren, wurden Täschchen
gebaut. Das Täschchen falten war wie immer Fusselarbeit und für mich als
Teilgrobmotoriker mal wieder eine Herausforderung, die aber auch wirklich Spaß
macht. Ich sagte es ja schon, der Teig hatte eine Top-Konsistenz.
Die Ravioli kochst Du in Salzwasser, ja, das muss so! Mit
Granatapfelkernen und der aufgeschlagenen Creme richtest Du an. Geschmacklich
war es ein schönes Erlebnis, aber an meiner Anrichtweise muss ich noch etwas
arbeiten.
Eh ich es vergesse, hier noch das Rezept.
Schokoladenravioli mit Zabaione:
125 g Mehl
50 g Kakaopulver
15 g Puderzucker
2 Eier
½ bis 1 Esslöffel Wasser
Mark von ½ Vanillestange
Als allen Zutaten einen geschmeidigen Teig kneten und mindestens ein
Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
Füllung:
1 Apfel
1 Esslöffel Zucker
Etwas Butter
2 bis 3 Datteln
Den Apfel und die Datteln fein würfeln. Zucker in einer Pfanne karamellisieren,
das Obst zugeben und im Karamell gar ziehen lassen.
Den Nudelteig dünn ausrollen und Ravioli ausstechen.
Jeweils einen kleinen
Teelöffel mit Füllung auf ein Ravioli geben, die Ränder mit Eiweiß bepinseln
und die Quadrate zu Dreiecken zusammen falten und fest zusammendrücken.
Im heißen Salzwasser garen bis sie oben schwimmen.
Ich habe dazu eine Zabaione mit einem Gemisch aus Grenadinsirup und
Portwein gemacht. Als Topping wurden Granatapfelkerne aufgestreut.