…ich
glaube ganz Südtirol ist ein Walnussbaumwald, an jeder Ecke steht einer von
denen und hier im Pott nicht ein einziger, dachte ich. Bestimmt drei Jahre habe
ich nach einen gesucht, aber nix. Selbst an Rhein und Mosel gibt es diese Bäume
und was bitte ist mit der Ruhr? An Rhein, Mosel und in Südtirol gibt es
fantastische Weinreben und nur weil wir einen Fluss vor der Haustür haben,
musst Du nicht meinen dass hier die gleichen Voraussetzungen herrschen, leider
nicht. Hier gibt es keine Weinhänge und auch keine Walnussbäume. Aber einen
habe ich dann doch gefunden, was lange währt wird endlich gut, die drei Jahre
Suche haben sich ausgezahlt. Fast vor der Büdchentür habe ich ihn gefunden,
okay einen Spaziergang mussten wir schon machen.
Herr
GB mit Besenstiel bewaffnet, die Walnüsse hängen schließlich hoch, und ich mit
Eimerchen, sind wir losgezogen. Ich brauchte die grünen unreifen. Die die noch
keine richtige Schale haben. Idealerweise werden sie am bzw. bis zum 24 Juni
gepflückt, dann sind sie so wie sie sein sollen. Ich wollte sie einlegen und
dafür müssen sie genauso sein, glaub mir, das kannst Du in jedem Rezept für
schwarze Walnüsse nachlesen. Und Du wirst noch etwas lesen, und zwar dass sie
mindestens 2 bis 3 Wochen gewässert werden müssen, nur so verlieren sie die
Bitterstoffe und werden genießbar. Vorher müssen sie aber noch eingestochen
werden. Ach ich beschreibe Dir den ganzen Vorgang mal von Anfang an.
Also,
Du findest einen Walnussbaum und pflückst 500 g grüne Walnüsse (nach dem
24.Juni kannst Du das Pflücken vergessen, dann sind sie zu reif). Du ziehst Dir
Handschuhe an und stichst die Walnüsse rundherum mit einer Gabel ein. Die
Handschuhe sind nur so ein Tipp, Du kannst sie auch weglassen, dann hast Du
eben über mehrere Tage braune Hände. Die eingestochenen Walnüsse legst Du in
eine Porzellanschüssel, keinen Metalltopf und auch keine Metallschüssel,
Porzellan!!!
Du
übergießt die Nüsse mit kaltem Wasser bis sie bedeckt sind. Ab jetzt wirst Du
für 3 Wochen täglich das Wasser wechseln müssen. Am Tag 22 kochst Du einen
Sirup aus 500 g Zucker und 250 ml Wasser. Gibst die gewässerten Walnüsse in den
Sirup und kochst sie auf.
Lässt alles etwas abkühlen, nun fischt Du die Nüsse
aus dem Sirup und übergießt sie wieder mit kaltem Wasser und wässerst sie jetzt
nochmals 24 Stunden. Am nächsten Tag stellst Du wieder einen Sirup aus 500 g
Zucker und 250 ml Wasser her. Jetzt gibst Du nicht nur die Nüsse in den Sirup,
sondern auch noch 3 Nelken und 3 Esslöffel kräftigen Rum. Du kochst alles
zusammen auf und lässt es solange köcheln bis die Nüsse weich sind.
Jetzt musst
Du Nüsse samt Sirup nur noch in ein sterilisiertes Glas füllen und
verschließen. Das Glas kannst Du jetzt in Dein Vorratsregal stellen und getrost
bis zur Winterzeit vergessen, denn sie müssen jetzt einige Monate ziehen. Du
kannst Sie super zu einem Dessert verwenden, aber auch zu Wild, kräftige
Käsesorten, Camembert, dunklem Fleisch und in Obstsalaten, oder Du probiert eine
Nuss und lässt Dich für die Verwendung inspirieren.