Seit Monaten sage ich zu Herrn GB, wir müssen unbedingt zu diesem
Forellenhof, der auf der anderen Seite der Ruhr ist, fahren. Herr GB als
zuvorkommender Gatte, erfüllt mir jeden Wunsch und wir fahren dort hin.
Bei unserem ersten Besuch waren wir zu früh (Du weißt schon Öffnungszeiten und
sonn Gedöns), beim zweiten Mal waren Betriebsferien, doch der dritte Anlauf war
dann endlich erfolgreich und sie hatten geöffnet.
Was uns erwartete, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht
vorgestellt.
Nicht einfach Fischteiche, Räucherkammer und Verkaufstresen.
Ein richtig nettes kleines Lokal mit einer sehr schönen Speisekarte.
Wie hier kann man auch essen!?
Gegessen haben wir dort nicht, aber ganz hervorragende geräucherte
Forellen und einen sehr schmackhaften geräucherten Saibling erworben. In
welcher Form die den Weg auf unseren Tisch gefunden haben erzähle ich Euch
demnächst. Aber was dieser Besuch noch so mit sich brachte war sehr
interessant. Wir sind mit den Besitzern ins Gespräch gekommen und die Infos
über ihre Produkte, über ihr Anwesen, die Art der Vermarktung, was und wie sie
ihre Produkte anbieten hat uns begeistert. Um es für Euch auf den Punkt zu
bringen, es geht nicht nur Geräuchertes über den Tresen, auch frisch
geschlachtete Forellen, Lachsforellen und Saiblinge sind im Angebot. Das halten
wir im Hinterkopf.
Tja und jetzt kannst Du Dir sicher schon denken was passierte. Wieder
einige Wochen später, eine Idee nahm ihren Lauf.
Irgendwo hatte ich mal von Lachsforelle auf Rieslingkraut gelesen. Bei
mir wurde kurzerhand daraus ein Filet und aus dem Rieslingkraut ein
Rieslingrahmkraut.
Noch schnell ein Wan Tan dazu und fertig. Aber jetzt musste ich erstmal
eine vernünftige Lachsforelle bekommen. Jetzt kommt wieder der Forellenhof ins
Spiel. Ein Anruf genügte und die Forelle, die zum Zeitpunkt des Anrufs noch
ihre morgendlichen Bahnen schwamm, lag pünktlich zur vereinbarten Zeit
filetiert abholbereit. Jetzt sag mal, geht es noch frischer und regionaler?
Was ich daraus gemacht habe? Schau mal!
Lachsforellenfilet auf Rieslingrahmkraut und Blutwurst-Apfel Wan Tan
Rieslingrahmkraut:
500 g gewaschenes Sauerkraut
1 Zwiebel in ganz feine Streifen geschnitten
1 Esslöffel Butterschmalz
200 ml klare Gemüsebrühe
200 ml trockener Riesling
1 mittelgroße rohe mehlige Kartoffel, fein gerieben
70 g säuerlicher Apfel, ebenfalls fein gerieben
5 Wachholderbeeren
2 Nelken
3 kleine Lorbeerblätter
200 g Crème fraîche
Salz und Pfeffer
Im erhitzten Butterschmalz die Zwiebelstreifen glasig dünsten. Das
Sauerkraut zugeben und auch ganz kurz andünsten. Mit dem Wein und der Brühe
ablöschen. Die Gewürze, wie auch den geriebenen Apfel als auch die geriebene
Kartoffel zugeben. Mit Salz und Pfeffer etwas würzen und mit geschlossenem
Deckel ca. 30 Minuten auf kleiner Temperatur garen.
Die Gewürze entfernen und Crème fraîche unterrühren. Evtl. nochmals
abschmecken.
Blutwurst-Apfel Wan Tan:
Wan Tan-Blätter
1 Esslöffel Butter
1 Schalotte, ganz besonders fein gewürfelt
3 Esslöffel fein gewürfelte Blutwurst
½ säuerlichen Apfel fein gewürfelt
1 Teelöffel Thymianblättchen
1 verquirltes Ei
Butterschmalz
Butter auslassen und die Schalottenwürfel glasig dünsten. Die
Blutwurstwürfel und Apfelstückchen zugeben und mit Thymianblätter würzen. Alles
gut vermischen und 10 Minuten dünsten. Die Wan Tan-Blätter auslegen und in die
Mitte jeweils einen Teelöffel Blutwurstmischung geben. Die Ränder vom Wan Tan-Blatt
mit den verquirlten Ei bestreichen und zu einem Dreieck zusammen falten.
Die Wan Tan-Taschen in heißem Butterschmalz von beiden Seiten
fritieren.
Das Lachsforellenfilet mit etwas Salz und Pfeffer würzen und in Butter,
mit der Haut zuerst, braten.
Das Rieslingrahmkraut auf Teller anrichten, darauf das gebratene
Lachsforellenfilet legen und mit einem Wan Tan obenauf dekorieren. Noch ein
Salatblättchen anlegen und fertig.