…neulich
hatte ich es eilig, ist ja jetzt auch keine Seltenheit bei mir. Ich glaube, ich
lasse mich zu sehr vom Zahn der Zeit einwickeln. Wenn es um mich herum schnell
zugeht, springe ich auf den Zug auf und fahre mit. Also ich bin jetzt nicht mit
der Deutschen Bahn unterwegs gewesen, bei denen geht es ja eh etwas ruhiger zu
*hüstel*, sondern ich meine mit Zug aufspringen, dass ich mich gerne anstecken
lasse. Also jetzt nicht in allen Lebenslagen, nö, ganz im Gegenteil, da bin ich
immer zum Leidwesen meiner Mitmenschen, sehr fest in meinem Standpunkt. Aber
wenn ich z. B. auf der Autobahn bin, fahre ich selten rechts, immer bin ich auf
der Überholspur. Mehr oder weniger angesteckt von den anderen Rasern. Du kannst
jetzt denken, was Du willst, aber auf Butterfahrt habe ich nun wirklich keine
Lust und auch keine Zeit. Und schwupp, sind wir wieder bei der lieben Zeit die
einem quasi durch die Finger rinnt.
Ich
habe oft einen straffen Zeitplan, nicht in der Küche, da hab ich Zeit. Auf dem
Markt, da hab ich Zeit. Im Urlaub, da hab ich Zeit. Für meine Liebsten um mich
herum, da hab ich Zeit. Für die Kollegin die ein offenes Ohr braucht, da hab
ich Zeit. Aber eben nicht im alltäglichen Leben, wenn die Zeitfresser
zuschlagen. Das macht mich ärgerlich und Zeitfresser versuche ich zu umschiffen
umfahren. Staus z.B. sind manchmal total unerklärlich. Da stehen Autos
angereiht kilometerweit auf der Autobahn herum, frei nach dem Motto *aber natürlich
dürfen Sie hier parken, was sollte man sonst den ganzen Nachmittag machen* und
Du kommst nicht vorbei und parkst stehst auch. Dann bekommst Du Hunger,
gedanklich gehst Du den Kühlschrank durch und anschließend die Vorratsschränke.
Auf Deiner Reise triffst Du Mozzarella und Spaghetti, auf der Fensterbank steht
noch ein Töpfchen angewelkter Basilikum. Der Parmesan lungert sowieso immer in
Deinem Kühlschrank rum, ein Stück Ingwer ist noch von der letzten
Erkältungsabwehraktion übrig. Creme fraiche, Zitronen, Pinienkerne und Olivenöl
gehören eh ins Standardvorratsprogramm. Vor meinem geistigen Auge sehe ich
einen hübsch angerichteten Teller voller Spaghetti. Eigentlich genau das
Richtige nach einem frustrierenden Stau auf der Autobahn. Unterwegs habe ich noch
einen kurzen Stopp beim Gemüsehändler gemacht, um das gammelige Kraut zuhause
mit frischem zu unterstützen. Okay, das Basilikum was ich erstehen konnte war
jetzt nicht das, was ich mir vorgestellt hatte, aber wir haben eben auch noch
Winter.
Jetzt
kannst Du Dir vorstellen wie schnell ich das Essen fertig hatte, oder!? Und
soll ich Dir was sagen, so ein Stau kann auch durchaus sehr bereichernd sein.
Da fallen mir durchaus auch mal ganz gute Rezepte ein.
Spaghetti mit Basilikumingwerpesto in Zitronenrahm:
Saft
einer ½ Zitrone
150 g
Creme frâiche
100 g
Basilikum
30 g
Pinienkerne
Ein Stück
Ingwerknolle, daumengroß, fein gerieben
75 ml
Olivenöl
3
Esslöffel fein geriebener Parmesan
Salz
und Pfeffer
Pro Person
einen kleinen Burrata
Spaghetti
bissfest garen, abgießen und in den Topf zurück geben. Creme frâiche zusammen
mit dem Zitronensaft zu den Spaghetti geben und gut verrühren.
Für das
Pesto das Basilikum, die Pinienkerne, den geriebenen Ingwer, das Olivenöl mit
dem Stabmixer zerkleinern. Den Parmesan unterrühren und mit Salz und Pfeffer
abschmecken.
Die
Spaghetti zusammen mit dem Burrata und dem Pesto anrichten und servieren.